Der wichtigste Risikofaktor für die Parodontitis und ebenfalls für die Periimplantitis, die Entzündung, die den Knochen an Zahnimplantaten zerstört, ist das Rauchen.
Das Rauchen blockiert die Funktion von einigen hundert Enzymen. So ist bei Rauchern die Ausheilung von Defekten deutlich gestört.
Die Erfolge, die durch eine moderne Parodontitisbehandlung möglich sind, beziehen sich deshalb auf die Nichtraucher.
Bei Rauchern, die mehr als 10 Zigaretten pro Tag konsumieren muss daher die Indikation für ein Zahnimplantat sehr sorgfältig abgewogen werden und "hoffnungslose Zähne" sollten eher gezogen werden.
Patienten kommen oft selbst, weil sie merken, dass Ihre Parodontitis schlechter wird, wenn sie zusätzlich persönlichem oder beruflichem Stress ausgesetzt sind. Einschneidende Erlebnisse können
eine Parodontitis, die jahrelang therapeutisch gut im Griff war, wieder entgleisen lassen. In Stresssituationen schüttet der Körper vermehrt Cortison aus. Dies reduziert zwar Entzündungssymptome.
Die Abwehr von krankmachenden Erregern wird aber heruntergefahren, so dass sich die aggressiven Erreger der Parodontitis besser vermehren und oft akute Taschenabszesse auslösen können.
Entspannungstechniken können in solch einem Fall auch körperliche Symptome bessern und die Parodontitis beherrschen helfen.
Wenn auch bei der Parodontitis nicht der wichtigste, so ist doch wie bei allen Zivilisationskrankheiten das Übergewicht ein Risikofaktor. Bei Übergewichtigen sind regelmäßig Entzündungsmarker
erhöht. Möglicherweise liegt das am Zuckerkonsum oder an der bei diesen Patienten
häufigen Insulinresistenz, die das Auftreten von Blutzuckerspitzen erleichtert. Eventuell ist das Übergewicht selbst aber auch ein Risikofaktor, weil haüfig die Darmflora gestört ist, die ein wichtiger Teil der körpereigenen Abwehr ist.
Abnehmen ist auch eine "Kopfsache". Das sagen uns die Hirnphysiologen. Daraus kann man Tipps ableiten, um auf Dauer ein gesundes Gewicht halten zu können:
Literatur:
Carey N. Lumeng,Alan R. Saltiel, Inflammatory links between obesity and metabolic disease, J Clin Invest. 2011;121(6):2111–2117.
Was mit einer konsequenten Parodontitistherapie mit regelmäßigen Recall-Sitzungen zu erreichen ist, lesen Sie hier. (Bitte Klicken)