Die Parodontitis (umgangssprachlich Parodontose) ist in den letzten Jahrzehnten zu einer Volkskrankeit geworden. Eine völlige Ausheilung der Krankheit gelingt nur selten und wenn, dann können veränderte Lebensumstände einen neuen Ausbruch bewirken.

Deshalb müssen Patient und Zahnarzt und sogar der behandelnde Allgemeinarzt gemeinsam das Mögliche tun, um die Krankeit bei den Patienten zu beherrschen und fortschreitende Schäden am Zahnhalteapparat zu vermeiden.

Diese Info-Seite soll

• Ihnen als Patient helfen, die Krankheit besser zu verstehen,
• Ihren Allgemeinarzt motivieren, die Zusammenarbeit mit Ihrem Zahnarzt zu suchen 
• Zahnärzte bei der Aufklärung der Patienten unterstützen und einen Austausch unter Kollegen ermöglichen.

Die Parodontitis ist nicht in erster Linie ein Problem der "bösen Keime" sondern ein "Wirtsproblem". Das bedeutet: Wenn die Abwehr im gesunden Zahnfleischsaum nicht gut genug ist, haben die Keime freie Bahn, um in die tieferen Strukturen des Zahnhalteapparats einzudringen. Wenn der Knochen erreicht ist, werden aus dem Blut Abwehrzellen mobilisiert, um die Bakterien zurückzudrängen. Diese "zelluläre Abwehr" ist sehr effektiv. Die Zellen müssen aber durch den Knochen hindurch an den Ort der Infektion gelangen. Dazu lockert der Körper die Knochenstruktur auf. Der Knochenverlust ist also eigentlich eine sinnvolle Maßnahme, um das Eindringen von Bakterien zu verhindern. Die Entzündungsreaktion sorgt auch für eine Schwellung (Ödem). Auch dadurch fühlen sich Zähne eventuell schon locker an, obwohl vielleicht noch kein Knochenverlust vorliegt.

Wenn die Entzündung beseitigt ist, können andererseits Zähne auch wieder fest werden, selbst wenn schon ein massiver Knochenverlust eingetreten ist.